Fließende, stressfreie Verbindungen

06 July 2021
Fließende, stressfreie Verbindungen

Santiago, die Hauptstadt Chiles, ist die größte Stadt des Landes. Sie ist modern, lebendig und wird von Hügeln sowie zwei majestätischen Bergketten umrahmt, die sie wie in einer Umarmung umfangen halten. Die rund sieben Millionen Einwohner und Einwohnerinnen der kosmopolitischen Metropole, die ein Symbol einstiger kolonialer Pracht und zugleich ein Zentrum für die moderne Architektur ist, müssen sich fast ständig mit dem Problem der Luftverschmutzung herumschlagen, da der Wind die Atmosphäre nicht reinigt.

Das Bedürfnis, zur Lösung dieses Problems beizutragen, sowie der Wunsch, einen Ort der Zusammenkunft für die Einwohner und Einwohnerinnen sowie Besucher und Besucherinnen der Stadt zu schaffen, bildet die konzeptuelle Grundlage für das Nodo-Hotel. Wie der Name nahelegt, ähnelt das Hotel einem Knotenpunkt oder einer Kreuzung verschiedener Funktionen und Möglichkeiten, die den Nutzer und Nutzerinnen angeboten werden: Das erste „Urban Explorer“-Hotel in Santiago ist der Ausgangspunkt für alle, die die Stadt erkunden möchten, zugleich aber ist es auch ein Ort, der unterschiedlichen Funktionen dient. Nodo ist nicht nur ein Hotel mit Gästezimmern ab der vierten Etage. Die öffentlichen Räume hier ermöglichen es Menschen, sich zu treffen, zu arbeiten und Ruhepausen einzulegen - alles grundlegende Merkmale seiner funktionellen Beschaffenheit.

© Juan Francisco Vargas

Das Nodo Hotel ist aber weit mehr als das - es ist ein Projekt, das ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit steht. Das Hotel, das von dem auf nachhaltiges Design spezialisierten Architektur- und Designbüro Oarquitectos in Zusammenarbeit mit NAD – dem chilenische Institut für Neuroarchitektur und Design - entworfen wurde, verinnerlicht in seiner DNA die Prinzipien der Biophilie und des Biorhythmus zusammen mit einem Fokus auf Ton und Farbpsychologie, um einen Ort zu erschaffen, der frei von Stress ist und vom Geist der Synchronozität und Harmonie durchdrungen ist.

© Juan Francisco Vargas

Das Ergebnis dieser Recherche ist ein Gebäude, das nicht nur die typische Landschaftsästhetik Chiles widerspiegelt, sondern diese dank seiner Fassade auch bewahrt und schützt. Seine 2.300 m2 große Oberfläche ist komplett mit Stäben überzogen, die mit einer modernen bioaktiven Technologie behandelt sind, sodass sie bei Sonnenlicht wie Bäume funktionieren und die Luft in ihrer Umgebung säubern. Das Hotel entspricht einem 1,5 Hektar großen Wald inmitten der Stadt, der Sauerstoff freisetzt und aktiv die Luftverschmutzung bekämpft. Die geringen Umweltauswirkungen des Hotels verdanken sich aber nicht nur seiner Fassade: Die Fenster und das Material, das zur Isolierung der Oberflächen verwendet wurde, stellen eine äußerst effiziente thermische Lösung dar, um Wärmeverlust vorzubeugen. Die Verwendung nicht erneuerbarer Energiequellen konnte dank einer Klimaregelung reduziert werden, die auf Wärmepumpen basiert und durch Unterteilungsebenen optimiert wird, wodurch der gesamte Energieverbrauch einem Viertel des Verbrauchs eines traditionellen Gebäudes entspricht. Auch die Innenräume wurden vollständig gemäß den LEED-Kriterien realisiert. Im Außenbereich finden sich Ladestationen für Elektroautos. Darüber hinaus stehen den Gästen eine Elektrorad-Flotte zur Verfügung.

© Juan Francisco Vargas

Das Design spielt eine maßgebliche Rolle in dem gesamten Projekt. Die in Italien gefertigten Einrichtungsgegenstände wurden so ausgewählt, dass sie ikonische internationale Designkreationen wirkungsvoll unterstreichen und verkörpern und dem Hotel einen essenziellen, zeitgenössischen und innovativen Fußabdruck verleihen. Die Architekten und Architektinnen, die hierbei von dem Händler Oficio Mondo unterstützt wurden, erklären: „Wir wollten dieser lateinamerikanischen Stadt den Geist der weltweit führenden Städte einflößen, indem wir uns die wirkmächtige universelle Designsprache zunutze machten. Aus diesem Grund haben wir die Möbel der weltweit renommiertesten Unternehmen gewählt.“

© Juan Francisco Vargas

Die in das Projekt einbezogenen Kollektionen von Arper - die Stühle SayaAavaCila und Catifa, das Tisch Nuur und das Modul-Sofa Loop - verleihen den Gemeinschaftsbereichen Leichtigkeit und Farbe.

© Juan Francisco Vargas

„Wir haben Arper aufgrund des Designs seiner Möbel gewählt. Das Unternehmen und sein Ansatz in Bezug auf Einrichtung und Nachhaltigkeit spiegeln genau das wider, was wir zum Ausdruck bringen wollten“, so Architekt Pablo Redondo. Der Name des Hotels entspricht auch in diesem Fall genau dem Ansatz: Gleich einem Knoten sind alle Elemente miteinander verknüpft um eine geteilte Vorstellung zu vermitteln, die auf ästhetischer Recherche, Design und Nachhaltigkeit basiert.

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Credits

Architekt: Stein-Suazo Architects

Innenarchitektur: Oarquitectos

Fotonachweis: Juan Francisco Vargas

Produkte: Aava, Cila, Loop, Nuur, Saya