
Das Beispiel Lina Bo Bardi Design existiert nicht auf dem Papier oder dem Computerbildschirm allein. Sein Sinn ist es, umgesetzt, verwirklicht, in Gebrauch genommen und gelebt, ja sogar geliebt zu werden. In diesem Prozess wird Design zu etwas, das mehr ist als ein Konzept oder eine Philosophie – es wird zu einem lebendigen System, um unser Leben zu verbessern, zum Dialog.
Die in Italien geborene Architektin und Designerin Lina Bo Bardi hat begriffen, dass Design seine Bedeutung durch das menschliche Miteinander erhält. Als echte Universalgebildete wandte Lina Bo Bardi ihr demokratisches Design-Verständnis bei allen ihren Tätigkeiten an: als Architektin, als Bühnenbildnerin, Kuratorin, Verlegerin, Lehrerin, Illustratorin, Möbel- und Mode- Designerin. Und in all ihren zahllosen Disziplinen stellte Lina Bo Bardi die Menschen in den Mittelpunkt ihres Designs.
Weil Arper diese Wertvorstellungen mit ihr teilt, hat die Firma beschlossen, „Lina Bo Bardi: Together“ zu unterstützen, eine Wanderausstellung über die Arbeit von Lina Bo Bardi unter Beteiligung des Istituto Lina Bo e P. M. Bardi in São Paulo, die im vergangenen Herbst in der British Council Gallery in London eröffnet wurde. Die Ausstellung möchte die heute noch unterschätzte Bedeutung von Lina Bo Bardis Arbeit und ihren Beitrag zur Welt des Designs sichtbar machen.


Offen gegenüber allen Einfl üssen von außen entwickelte Lina Bo Bardi einen Sinn für fachübergreifendes Experimentieren.


Inspirationsquelle für ihre lebendigen Kreationen war die Interaktion – Interaktion der Menschen untereinander, mit der Natur, mit dem öffentlichen und privaten Raum -, und bei der Ausführung ihrer Projekte führte ihre Sensibilität und ehrliche Wissbegier sie bei allem, was sie machte, immer zu Innovationen. Sie schätzte das Elementare – in der Natur wie im Design -, aber stets mit menschlicher Anteilnahme.


1914 in Rom in den Wirren der Kriegszeit geboren, sah Lina Bo Bardi in Architektur und Design einen Weg, die Lebensverhältnisse für die Menschen in ihrer Umgebung zu verbessern. Ihre Leidenschaft und ihr Unternehmungsgeist führten sie weit fort aus Europa nach Brasilien, wo sie sich schließlich niederließ. Dort entwickelte sie eine spielerische, sanftere Interpretation der Moderne.


In São Paulo entwarf und baute Lina Bo Bardi ihr Haus, das als Casa de Vidro oder Glashaus bekannt und jetzt Sitz des Instituto Lina Bo e P. M. Bardi ist, außerdem das Museu de Arte Popular do Unhão in San Salvador de Bahia, das Museu de Arte São Paulo (MASP) und später SESC Pompeia, ein Kultur- und Freizeitzentrum am Rande von São Paulo.


Zeit und Natur waren in ihrer Vision immer miteinander verbunden. Beim Bau der Casa de Vidro antizipierte sie erwartungsvoll die Vegetation, die im Lauf der Jahre ringsum heranwachsen und den Ort blühender und schöner machen würde, als er gleich nach seiner Fertigstellung war. In ihrer gesamten Tätigkeit gestaltete Lina Bo Bardi Räume, in denen sich die Menschen begegnen und die sie sich aneignen konnten. Sie verwischte die Grenzen zwischen öffentlich und privat und sorgte für die kulturelle Nachhaltigkeit von Design. Arper ist stolz darauf, die lebendige und großzügige Arbeit der einfl ussreichen Designerin zu unterstützen und den Diskurs über kulturelle Nachhaltigkeit von Design fortzuführen. Wie Lina Bo Bardi selbst bestätigen würde: Nicht was auf dem Papier steht, verleiht ihrer Arbeit Bedeutung, sondern unsere Mitbeteiligung daran
“Lina Bo Bardi:Together”
On view 10 September – 30 November 2012
British Council Gallery,
10 Spring Gardens,
London SW1A 2BN
Weekdays from 9am – 6pm, Thursdays 9am – 8pm
Entrance is free
Curator: Noemi Blager
Art installation: Madelon Vriesendorp
Film installation: Tapio Snellman
Exhibition design build: Assemble
Sponsor: Arper
Supporter: British Council