
An interview with Roberto Monti, CEO of Arper, and Anders Breitholtz, CEO & Co-Founder of PaperShell.
Wie kam es zu der Partnerschaft zwischen Arper und PaperShell?
RM: Unsere Beziehung zu PaperShell hat sich schrittweise entwickelt und wurde durch drei wichtige Phasen gekennzeichnet. Alles begann im Jahr 2018, als wir zum ersten Mal Muster dieses innovativen Materials sahen. Bei diesem ersten Treffen wurde der Samen für eine mögliche Zusammenarbeit gelegt. Ein paar Jahre später kamen wir wieder in Kontakt und stellten fest, dass wir den gemeinsamen Wunsch hatten, Pionierarbeit zu leisten und etwas Sinnvolles für den Planeten zu tun. Damit war der Impuls zur Zusammenarbeit sowie gegenseitiger Respekt gegeben. Als sich unsere Beziehung im Laufe des letzten Jahres vertiefte, wurde klar, dass wir sowohl gleiche Wertvorstellungen als auch eine gemeinsame Vision haben, wodurch unsere Partnerschaft bezüglich Zielsetzung und Inspiration weiter gefestigt wurde. Wir haben uns gegenseitig vertraut.
AB: Absolut. Wir bei PaperShell glauben an die Kraft geteilter Visionen und gemeinsamen Handelns. Nachdem ich viele Berichte gelesen und an zahlreichen Diskussionen über Nachhaltigkeit teilgenommen hatte, verspürte ich das Bedürfnis, greifbare Lösungen zu entwickeln. Arper ging es genau so, und so begaben wir uns gemeinsam auf eine Reise, die sowohl der Erforschung als auch der Innovation diente. Wir erkannten, wie wichtig es ist, nicht nur über Nachhaltigkeit zu reden, sondern sie auch aktiv zu leben. Diese geteilten Werte haben unsere Zusammenarbeit weiter befeuert und uns angespornt, uns gegenseitig herauszufordern und nach sinnvollen Lösungen zu suchen. Wenn man einen echten Wandel herbeiführen will, ist es wichtig, transparent und offen zu sein und wirklich zusammenzuarbeiten.
RM: In der Tat. Unsere Partnerschaft basiert auf Vertrauen und Transparenz. Wir wissen, dass wir nicht alle Antworten haben, aber wir sind entschlossen, auf der Basis gegenseitigen Respekts gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Die Beziehung zu PaperShell ist mehr als nur eine Geschäftsbeziehung – sie ist eine echte Partnerschaft, die von unserem gemeinsamen Engagement für Nachhaltigkeit und Fortschritt getragen wird.
Können Sie den Prozess, der zur Entwicklung von PaperShell geführt hat, näher erläutern? Was war der ausschlaggebende Impuls und wie haben Sie dieses innovative Material entwickelt?
AB: Bei der Entstehung von PaperShell kamen mehrere Faktoren zusammen, die vor allem durch meinen Hintergrund in der Werkstofftechnologie begründet sind. Es besteht ein dringender Bedarf an tragfähigen Alternativen im Bereich der Nachhaltigkeit, doch das Marktangebot ist nach wie vor dürftig. Aus einem Gefühl der Dringlichkeit heraus war ich entschlossen, diese Lücke zu schließen und ein wirklich nachhaltiges Material auf den Markt zu bringen.
Die Frage war, wie wir reichlich vorhandene Ressourcen nutzen können, ohne unsere Ökosysteme weiter zu belasten. Ich wollte Zellulosefasern einsetzen – eine leicht verfügbare Ressource, deren Potenzial bis zu diesem Zeitpunkt nicht genutzt wurde. Allerdings muss jede Lösung auch kommerziell tragfähig sein und die Industriestandards für Festigkeit und Haltbarkeit erfüllen können. In enger Zusammenarbeit mit meinem Mitgründer Mathieu Gustafsson führten wir intensive Tests und Experimente durch und entwickelten schließlich PaperShell – ein Beweis für die Kraft der Innovation und die grenzenlosen Möglichkeiten im Bereich der Nachhaltigkeit.




Was bedeutet Nachhaltigkeit für Arper, und welche Rolle spielt PaperShell dabei?
RM: Nachhaltigkeit steht im Zentrum der Zukunftsvision von Arper. Wir wollen den Standard für verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln setzen, denn wir sind uns darüber im Klaren, welchen Beitrag wir zur Gestaltung einer besseren Welt leisten können. Für uns ist Nachhaltigkeit ein Leitprinzip, das alles, was wir tun, bestimmt. Wir wissen, wie wichtig dabei Zusammenarbeit und Wissensaustausch sind. Catifa Carta ist nicht nur ein Produkt, sondern auch ein Symbol für unsere Verpflichtung zu nachhaltigem Handeln, das Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet.
AB: Meiner Erfahrung nach wird Nachhaltigkeit oft mit dem Vorurteil verbunden, dass sie zusätzliche Kosten verursache. Wenn sie jedoch strategisch angegangen wird, kann sie tatsächlich zu Kostensenkungen führen. Es geht darum, unsere Perspektive zu ändern und den wahren Wert von Nachhaltigkeit zu verstehen. Anstatt sie als eine von Angst oder Schuldgefühlen getriebene Last zu betrachten, müssen wir sie als einen robusten und innovativen Ansatz für die Gestaltung der Zukunft begreifen. Indem wir Schönheit neu definieren und konventionelle Normen in Frage stellen, können wir Produkte von dauerhaftem Wert kreieren und so die ständige Entnahme von Material minimieren. Catifa Carta verkörpert dieses Ethos: Es geht nicht nur um Funktionalität, sondern um Wertbeständigkeit und Nachhaltigkeit.
RM: Ganz genau. Bei Arper haben wir schon immer einen zeitlosen Designansatz verfolgt und flüchtige Trends gemieden. Mit Catifa Carta schlagen wir nun ein neues Kapitel auf, das zum Dialog anregt und Grenzen verschiebt. Selbst angesichts von Herausforderungen und Rückschlägen bleibt der Weg so spannend wie das Ziel. Wie weit können wir die Grenzen der Nachhaltigkeit verschieben? Diese Frage treibt uns an, sie liegt unserer Leidenschaft für Innovation und Nachhaltigkeit zugrunde.
Sprechen wir über den strategischen Ansatz von Arper, der als „The Project of Living“ bekannt ist. Wie passen Catifa Carta und die Zusammenarbeit mit PaperShell zu diesem Thema?
RM: Die Entwicklung von Arper war von verschiedenen Phasen geprägt – vom Lieferanten zum visionären Designunternehmen und Hersteller. Dabei lag unser Schwerpunkt immer darauf, die Bedürfnisse der Menschen zu verstehen und ihnen mit Einfühlungsvermögen zu begegnen. Das Project of Living verkörpert dieses Ethos: Es geht nicht nur darum, Räume und Lösungen zu schaffen. Wir wollen den Alltag bereichern und den Bedürfnissen der Menschen sowie denen des Planeten gerecht werden. The Project of Living steht für unsere moralische Verantwortung als Unternehmen etwas Schöneres, Sinnvolleres und Nachhaltigeres zu schaffen. Es geht darum, den Menschen ein besseres, erfüllteres Leben zu ermöglichen und gleichzeitig einen positiven Beitrag für die Umwelt zu leisten.
Schönheit geht für uns über reine Ästhetik hinaus. Wir wollen etwas schaffen, das einen echten Mehrwert für das Leben der Menschen und die Umwelt darstellt. Unsere Zusammenarbeit mit PaperShell und die Entwicklung von Catifa Carta sind ein Beispiel für dieses Engagement für Nachhaltigkeit und einfühlsames Design. Indem wir die Bedürfnisse sowohl der Menschen als auch des Planeten verstehen, wollen wir Lösungen anbieten, die nicht nur den Alltag der Menschen verbessern, sondern auch einen positiven Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten.




Wie sehen Sie die Auswirkungen dieser Zusammenarbeit auf die zukünftige Ausrichtung von Arper und PaperShell?
AB: Aus der Sicht von PaperShell sehe ich unsere Zusammenarbeit als Katalysator für Veränderungen, nicht nur innerhalb unseres eigenen Unternehmens, sondern auch in der gesamten Branche. Während ein Material allein die Welt nicht retten kann, wird unsere Partnerschaft mit Arper hoffentlich Türen öffnen und andere Unternehmen dazu motivieren, nachhaltige Lösungen zu erforschen. Wir wollen ein Katalysator für einen breiten Wandel in der Wahrnehmung und Verwendung von Materialien sein und eine Neubewertung der Funktionalität und Nachhaltigkeit von Materialien anstoßen.
RM: Für Arper bedeutet diese Zusammenarbeit mehr als nur eine Partnerschaft. Sie ist ein Impulsgeber für Veränderungen, sowohl extern als auch intern. Die Zusammenarbeit mit PaperShell hat uns ermutigt, unsere etablierten Praktiken in Frage zu stellen, neue Perspektiven einzunehmen und eine Kultur des Vertrauens, der Innovation und der Zusammenarbeit innerhalb unseres Unternehmens zu fördern. In unserem Bestreben, uns zu erneuern und an den Wandel der Zeit anzupassen, sind Partnerschaften wie diese von grundlegender und richtungsweisender Bedeutung.
AB: Auf jeden Fall. Es geht nicht nur um das Endprodukt, sondern auch um den Prozess und den damit verbundenen Bewusstseinswandel. Unsere Zusammenarbeit mit Arper hat das Potenzial, Architekten und Designerinnen in anderen Bereichen zu inspirieren und so Kreativität und Innovation zu fördern. Indem wir Spaß und Spielfreude in unsere Arbeit einfließen lassen, wollen wir den Einzelnen befähigen, Verantwortung zu übernehmen und in seinem eigenen Einflussbereich etwas zu bewirken.
Was ist Ihre Vision für die Zukunft? Was ist Ihr Traum?
RM: Für mich war Nachhaltigkeit schon immer ein Leitprinzip, ein moralischer Kompass, der jeden Aspekt meiner Arbeit bestimmt. Mein Traum ist einfach und doch tiefgründig: Bei allem, was ich tue, möchte ich einen Mehrwert schaffen, sei es bei Arper oder in meinem sozialen Umfeld. Ich sehe Arper als führendes Beispiel für ein verantwortungsbewusstes Unternehmen, das einen bedeutenden Unterschied in der Welt macht. Wachstum bedeutet für uns nicht nur, unsere Reichweite zu vergrößern, sondern auch, die richtigen Dinge zu tun, die zu positivem Wandel führen. Ich wünsche mir, dass PaperShell weit verbreitet sein wird und einen spürbaren Unterschied macht und dass Arper weiterhin Partnerschaften wie diese eingehen wird, um weitere Innovationen zu entwickeln und Veränderungen zu bewirken.
AB: Ich sehe das ähnlich. Wir alle haben dieselbe Verantwortung, nämlich unsere Zeit und Arbeit sinnvoll einzusetzen, nicht nur für uns selbst, sondern auch für unsere Freunde, Angehörigen und Gesellschaften. Mein Traum ist es, andere zu inspirieren und einen Wandel in verschiedenen Branchen zu bewirken. Gemeinsam mit Arper haben wir den Grundstein gelegt für Innovationen, die das Potenzial haben, echte Veränderungen zu bewirken. Indem wir Konventionen in Frage stellen und Barrieren durchbrechen, wollen wir eine Bewegung entfachen – eine Bewegung, die Normen neu definiert und positiven Wandel bewirkt. Ich bin neugierig und gespannt, wohin uns unsere Zusammenarbeit in den kommenden Jahren führen wird, wenn wir uns weiterhin gegenseitig herausfordern und die Grenzen des Möglichen verschieben.
RM: Genau. Ich glaube, dass es bei unserer Zusammenarbeit mit PaperShell nicht nur um zwei Unternehmen geht, sondern auch darum zu zeigen, dass selbst kleine Einheiten eine große Wirkung erzielen können. Um etwas zu bewirken, muss man nicht unbedingt groß sein – aber man muss große Träume und eine große Vision haben. Es geht um die kollektive Kraft von Leidenschaft, Innovation und Zusammenarbeit, wenn man die Welt zum Positiven verändern will.